Wer hat schon Ahnung davon, was regelwütige Eurokraten alles ausbrüten? Die politischen Leuchten in Brüssel schreiben uns nicht nur vor, welches Licht in unseren Stuben brennen darf. Sie rühren auch dort kräftig mit, wo es ums Essen und Trinken geht – indem sie beispielsweise bürokratische Monster wie die Health Claims Verordnung in Bewegung setzen. Alles natürlich im Sinne eines besseren Verbraucherschutzes. Andererseits würgen Sie stumpf Bemühungen um eine zukunftsweisende Ernährungsinformation ab – so geschehen in Schweden, die die TAZ dieser Tage berichtete:
„Die EU stoppt in Schweden amtliche Ernährungsempfehlungen, die zu weniger Fleischkonsum und zu lokalen Produkten raten. Grund ist der freie Wettbewerb: Was ist wichtiger: gesunde Ernährung, die Rücksicht auf Klima und Umwelt nimmt, oder das Prinzip der freien Konkurrenz in der EU? Keine Frage für Brüssel. Und prompt hat die EU-Kommission deshalb erst einmal die beabsichtigte Veröffentlichung von Ratschlägen gestoppt, mit der die Stockholmer Lebensmittelbehörde “Livsmedelsverket” den SchwedInnen einige Empfehlungen für gesünderes und umweltfreundlicheres Essen geben wollte.“
Wohl bekomms meint: Längst stellt Brüssel Schilda in den Schatten. In jedem EU-Mitgliedsland dürfte man zahllose Eurokratenstreiche kennen – mit zunehmender Tendenz. Wer wundert sich da, dass immer weniger Bürger mit nach Lissabon wollen. Allerdings kann es dann auch so kommen:
Der vorläufige Stopp der schwedischen Ernährungstipps durch die EU-Kommission könnte allerdings einen ganz anderen Effekt haben, als von Brüssel gewünscht. Die Ratschläge haben durch die entsprechende Medienberichterstattung erst recht Publizität erlangt.