Ein weiterer Verband hat sich gegen die Attacke Udo Pollmers auf die Ernährungsberatung in Stellung gebracht. Die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET e.V.) verwahrt sich heute in einer Pressemeldung in scharfer Form gegen Pollmers Polemik. Entgegen der sehr versöhnlichen und kompromissorientierten Tonlage des VDOE –Briefes gibt sich der FET kämpferisch und weist die diskriminierenden Angriffe auf den Berufsstand in der Zeitschrift Effilee entschieden zurück: „Bislang umgab sich das ‚Essen und Leben‘-Magazin Effilee mit dem Herausgeber Vijay Sapre gerne mit dem Glanz genussvoller Kultiviertheit. Mit der Veröffentlichung eines Interviews des medienpräsenten Lebensmittelchemikers Udo Pollmer scheint sich die Zeitschrift von ihrer journalistischen Verpflichtung gegenüber Stil und Kultur nun verabschieden zu wollen. Die polemischen Angriffe auf den Berufsstand des Ernährungsberaters und -therapeuten derart unkritisch und ohne Hintergrundrecherchen einfach zu übernehmen, ist schlichtweg als unseriös zu bezeichnen.“

Gleichzeitig fordert der FET die geschützte Berufsbezeichnung für Ernährungsberater und eine faire Behandlung durch die Medien:  „Ein Grund für die verzerrte öffentliche Wahrnehmung liegt wohl auch darin begründet, dass der Beruf des Ernährungsberaters in Deutschland nicht geschützt ist. Das öffnet Tür und Tor für fachlich unsachgemäße Betätigungen und unlautere Geschäftsmodelle. Jeder darf sich zum Thema Ernährung äußern, kann den Verbraucher mit der Angst vor Krankheiten verunsichern und mit dubiosen Zusatzpräparaten und Diagnosemethoden gute Geschäfte machen. Seriös arbeitende Ernährungsberater sind es leid, durch das Fehlverhalten solch selbsternannter Ernährungsgurus oder Fachkollegen medial vorgeführt zu werden. Die Medien sollten zur Kenntnis nehmen, dass der Gesetzgeber besondere Bedingungen an eine professionelle Ernährungsberatung stellt. Zertifizierte Ernährungsberater und -therapeuten sind durch ihre Berufsverbände (VDOe, QUETHEB, DGE, VFED und VDD) speziell für die Beratung geschult und von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt.“

Der FET fordert die Berufsverbände zudem auf, als Konsequenz aus den aktuellen Geschehnissen gemeinsam an einem Berufsbild für Ernährungsberater zuarbeiten und liefert dazu ein Positionspapier als Diskussionsgrundlage.