Obama will die Zuckersteuer, Herr Kent regt sich auf und Herr Worm freut sich.

Der Mensch denkt, der Staat lenkt – und möchte seinen Bürgern gerne auch beibringen, wie sie sich zu ernähren haben. Barack Obama geht an die Ernährungserziehung mit dem Rohrstock dran – er möchte eine „Limo-Steuer“ auf zuckerhaltige Getränke einführen, um dem Übergewicht breiter Teile der Bevölkerung zu Leibe zu rücken. Coca Cola Chef Muhtar kent findet diese Pläne laut Meldung der Lebensmittelzeitung „empörend“ und will eine Werbekampagne in elektronischen Medien und Zeitungen gegen das Vorhaben starten. Coca Cola will der Meldung zufolge bis 2011 weltweit alle Produkte mit Nährwertangaben und Kaloriengehalt kennzeichnen. Außerdem will Coke den Verbrauchern eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil nahebringen.

Im Gegensatz zu Muhtar Kent freut sich Dr. Nicolai Worm – Ernährungswissenschaftler, Autor vieler populärwissenschaftlicher Bücher über Ernährung und Verfechter der Logi-Methode. In seinem aktuellen Newsletter schreibt er: „Gesüßte Getränke sind überflüssig wie ein Kropf, ein merkliches Übergewichtsrisiko und könnten mit saftigen Steuern belegt werden. Meiner Ansicht nach verspräche das mehr Erfolg gegen die Übergewichtsepidemie als sinnfreier Ampel-Aktionismus.“ Er verweist dabei auf eine Studie im New-England Journal of Medicin unter dem Titel „The Public Health and Economic Benefits of Taxing Sugar-Sweetened Beverages die seiner Ansicht nach „Hoffnung macht“.

Wohl bekomms meint: Wo Worm recht hat, hat er recht. Wer ab und an eine Limo trinkt, dem tun ein paar Cent zusätzlich nicht weh. Tatsächlich gibt es vor allem in den USA jede Menge Kandidaten, die täglich unglaubliche drei Liter und mehr von der dunklen Cola-Brause und/oder anderen gesüßten Limonaden trinken. Die sollten gebremst werden! Schön wäre, wenn die zusätzlichen Einnahmen in Ernährungsbildung und –erziehung reinvestiert würde.