Kohlenhydratarme Diäten können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen – das meldet die Zeitschrift des Verbandes für unabhängige Gesundheitsberatung UGB-Forum in ihrer aktuellen Ausgabe. Demnach verglichen Mediziner der UniKlinik Göttingen in einer Studie mit 160 Frauen eine streng kohlenhydratarme Diät (LowCarb nach Atkins) mit zwei verschiedenen fettarmen Ernährungsformen. “Bereits vier Wochen nach Beginn unseres einjährigen Programms war die Konzentration von Homocystein im Blut der Low-Carb-Teilnehmerinnen deutlich erhöht”, berichtet Dr. Thomas Ellrott, stellvertretender Leiter der ernährungspsychologischen Forschungsstelle.
Homocystein ist ein Risikofaktor für Herz-KreislaufKrankheiten. “Der HomocysteinAnstieg unter Low-Carb-Diät könnte durch den sehr geringen Verzehr an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten verursacht sein. Diese Lebensmittel sind bei einer strengen Low-Carb-Diät praktisch verboten”, sagt Ellrott. “Sie enthalten jedoch gerade die für den Abbau von Homocystein wichtigen Vitamine B6 und Folsäure.” Ob der Anstieg der Homocysteinkonzentration im Blut durch Vitaminzugaben von B6, B12 und Folsäure zu verhindern wäre, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Allen Patient innen mit erhöhten Werten wurde sicherheitshalber ein solches Vitaminpräparat verordnet.