In Kürze soll ein ganz besonderer Küchenkalender für Freunde der Gastronomie erscheinen – Titel: „Kochen ist se:xy“. Das vermeldet der Newsletter der Allgemeinen Hotel- und Gaststätten Zeitung (AHGZ). Auf der zugehörigen Promotion-Website heißt es : „Der Kalender soll die schönen und sinnlichen Seiten der kochenden Zunft und der gastronomischen Arbeit zeigen. Er wird ein fotografisches Kunstwerk und soll ein Zeichen setzen für einen fundamentalen Wandel in der jungen Gastronomie. Er soll das Selbstbewusstsein der Köchinnen wiederspiegeln und damit auch die massiven Veränderungen in der Branche.“

Die Fotos im Header der Seite sollen wohl einen Vorgeschmack auf den Kalender geben. Doch der ist leicht eklig. Welche Art von Selbstbewusstsein spiegelt wohl eine Blondine wieder, die im schwarzen Höschen vor einem rumpeligen Kühlschrank kniet? Und was will uns die Brünette im silbernen Glitzermieder sagen, die mit ärmellangem gelbem Gummihandschuh einen Scheuerschwamm in den dunklen Schlund eines Backofens führt? Unter Kunst stell ich mir was anderes vor. Und wo ist das neue Selbstbewusstein versteckt? Ich kann es nicht finden. Die Fotos sind unterirdische Altmännerphantasien im Stil der 70er Jahre: Die Frau in der Küche – reduziert auf Putzen und P:or:no.

Ist Kochen se:xy? Kochen ist se:xy – aber ganz bestimmt nicht so! Und übrigens: S.e.x sells – das stimmt wohl immer noch uneingeschränkt: Der Beitrag ‚Kochen ist se:xy‘ führte gestern bei der AHGZ die Hitliste der Rubrik ‚meistgelesen‘ an. Die Seite wurde wohl gestürmt von all den Frauen in der Gastronomie, die mehr über ihr neues Selbstbewusstsein erfahren wollten.

(Die Doppelpünktchen im Wort se:xy sind übrigens meiner Abneigung gegen Spam geschuldet)