Berge von ‚Fleesch, frisch op de Desch‘. So volkstümelnd umwirbt EDEKA die Freunde des Grillens im Rheinland. Auch das Anstandsgemüse darf nicht fehlen – für den vegetarischen Touch sind die Maiskölbchen allerdings leider zu wenig. Solange der größte deutsche Lebensmittelhändler mit solchen Kleinanzeigen in Anzeigenblättern wirbt (..die wöchentlich millionenfach erscheinen) kann es mit der Liebe von EDEKA zu den Lebensmitteln und vor allem zu einer modernen Ernährung nicht weit her sein. Derartige Werbung lässt zudem vermuten, dass die vegane Bewegung noch einen sehr, sehr weiten Weg vor sich hat. Schließlich ist zu vermuten, dass EDEKA mit solchen Bildern nichts anderes will, als der Befriedigung verbreiteter fleischlicher Gelüste grillwütiger Kunden entgegenzukommen.
Da lob ich mir Aldi. Dort hat man kapiert, dass die EDEKA-Variante gar nicht mehr geht: Fotos vom Wagenrad-Grill mit geschätzt einem halben Schwein drauf, garniert mit drei Maiskolben! Das ist sowas von Steinzeit! Hier die Bewertung: Drei Sterne für die aktuelle Werbung von Aldi (..aber nur dafür – und ganz sicher nicht fürs Billigfleisch!!) und für EDEKA noch nicht mal den Trostpreis – trotz Maiskolben. Aus Sicht des Ernährungsprofis wäre da eher eine Abmahnung fällig.
Ich bin zwar kein EDEKA Kunde,
Ich will mir nur kein Diktat an “Vegan” reinziehen.
Wer Vegan mag, soll es essen und leben.
Ich persönlich mag mich nicht dazu zwingen lassen.
Ich finde ein vernünftiges und ausgewogenes Verhältnis ist immer besser als abstrackt zu trennen.
Also mir gefällt das”Wagenrad” mit dem Fleisch.
Ich esse das Gemüse am liebsten wenn es einmal durch das Schwein gegangen ist.
Und drei Maiskölbchen sind für mich vollkommen ausreichend.
Glückwunsch, lieber Peter :). Und die EDEKA-Leute wird es freuen, das zu lesen. Schließlich haben sie mit der Anzeige genau Ihren Geschmack als typischen EDEKA-Kunden getroffen.
Lieber Herr Dr. Mühleib, vielen Dank für den interessanten Kommentar, den ich für mich einzuordnen versuche: da versucht ein Unternehmen in der Grillzeit für tierische Produkte zu werben und wird (von Ihnen) abgemahnt, weil das doch wohl nicht dem Zeitgeist entspräche und zudem nicht im Interesse von Ernährungsprofis sein könne.
Zeitgeist kommt und geht. Die Nachfrage nach veganen Produkten sinkt nach anfänglicher Euphorie (Studien belegt) und mir sind keine seriösen Studien bekannt, die eine “ernährungsphysiologische Abmahnung” rechtfertigen würden.
Mir persönlich ist der erhobene Zeigefinger zuwider und m.W. dem Verbraucher auch. Ich bin es leid, dass mir Politik, Ernährungswissenschaftler und Politik vorschreiben wollen, was auf meinem Teller landet. Und wenn Sie mir jetzt mit dem Klima kommen, erzähle ich Ihnen etwas über Systemgrenzen und dem Anteil deutscher Verbraucher am anthropogenem Anteil der weltweiten Treibhausgasemissionen: https://www.novo-argumente.com/thema/paternalismus