Dass mit der Diskriminierung Dicker Schluss sein sollte, ist eine Sache. Dass Übergewichtige gut dran tun, an dem im wahrsten Sinn des Wortes schwerwiegenden Thema zu arbeiten, ist eine andere. Schließlich liefert die Wissenschaft weltweit fast täglich Ergebnisse, die auf gesundheitliche Nachteile des Übergewichts hinweisen – so auch gestern das Deutsche Krebsforschungsinstitut (DKFZ) mit der Meldung, dass Übergewicht krebsfördernde Entzüngungen fördert und Gewichtsabnahme Entzündungsprozesse bremsen kann. Interessant ist dabei, dass offensichtlich schon eine geringe Gewichtsabnahme viel hilft. Das ist auch ein Hinweis darauf, dass sich Dicke nicht auf Modelmaße herunter hungern müssen, um gesundheitlich zu profitieren.Gemeinsam mit amerikanischen Kollegen untersuchte Cornelia Ulrich aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum und dem NCT Heidelberg an übergewichtigen Frauen, ob sich die Entzündungswerte durch Sport und/oder Kalorienreduktion reduzieren lassen. Beide Lebensstilveränderungen waren hochwirksam: Kalorienreduktion allein oder in Kombination mit Sport senkte die Entzündungsparameter um mehr als ein Drittel und damit in vergleichbarem Umfang wie entzündungshemmende Medikamente. Gewichtsabnahme kann daher als wirkungsvoller Beitrag zur Krebsprävention angesehen werden.
Zusammenfasend stellt Cornelia Ulrich in der Pressemeldung des DKfZ fest:„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Übergewichtige mit einer Lebensstilveränderung viel Gutes für sich tun und ihr Krebsrisiko senken können. … Eine Reduktion der CRP-Werte um rund 40 % oder bei den Frauen, die erheblich Gewicht abgenommen haben, sogar um die Hälfte, lässt sich sonst nur mit Medikamenten erreichen. Und diese Medikamente haben Nebenwirkungen, die eine gesunde, fettarme Ernährung und Sport nicht haben. Unser Ergebnis beweist, dass sich bereits verhältnismäßig moderate Abnehmerfolge von 5 bis 10 Prozent des Körpergewichts drastisch auf krebsfördernde Faktoren im Körper auswirken.“
Quelle: Dr. Stefanie Seltmann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsches Krebsforschungszentrum, D-69120 Heidelberg,
T: +49 6221 42 2854, presse@dkfz.de, https://www.dkfz.de