Die GroKo denkt Gerüchten aus gewöhnlich gut informierten Kreisen zufolge darüber nach, den Verbraucherschutz aus dem Be-em-elf zu nehmen. Was das nun schon wieder heißt? Ganz einfach: Die Große Koalition will das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – Kurz BMELV (.. oder eben Be-em-elf) – um den Verbraucherschutz erleichtern.
Wo der dann hinkommt, darüber kursieren in Berlin verschiedene Hypothesen – über die man sich auf dem neuen Filetspitzen Blog, aufgelegt von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V., amüsieren darf: Der Verbraucherschutz wird ausgegliedert, zurück bleiben Landwirtschaft und Ernährung: Titel wäre dann BMEL, also Bemel. Würde das Ministerium zusätzlich mit dem Bauwesen beauftragt, hieße es Bundesminsterium für Bauwesen, Ernährung und Landwirtschaft, kurz BMBEL, also Bembel. Das würde sich dann nicht nur sehr nett anhören, sondern wäre auch der Traumjob für Volker Bouvier, falls es mit der Regierungsbildung in Hessen nicht klappt. Bembelminister Bouvier– was könnte es für einen Hessen Schöneres geben.
Der Umweltschutz, so wird im Filetspitzen-Blog spekuliert, wird mit Landwirtschaft und Ernährung zusammengelegt. Titel: Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Umweltschutz, kurz BMLEU, sprich Be-em-leu. Nicht schön. Besser wäre, die Medienpolitik dazuzunehmen. Also Bundesministerium für Ernährung, Umweltschutz, Medienpolitik und Landwirtschaft (BMEUML), ausgesprochen: Be-em-eumel. Nur: wer will dann Eumel werden?
Mal Spaß beiseite: Wenn es um den Verbraucherschutz in Sachen Ernährung geht, wäre es am besten, es bleibt beim Alten. Tatsächlich könnte der Verbraucherschutz am ehesten ins Justizministerium wandern. Dort wären NonFood Themen wie Verbraucherschutz in den Bereichen Telekommunikation, Banken, Versicherungen, Mietfragen etc. vielleicht sogar tatsächlich gut aufgehoben. Aber Juristen, die über Qualität, Frische, Beurteilung von Lebensmittel, die über gesundheitlichen Verbraucherschutz bei Lebensmittel oder über ökologische und nachhatige Lebensmittelproduktion im Sinne des Verbraucherschutzes reden und entscheiden? Ein umfassendes Verständnis dieser Materie erschließt sich wohl kaum allein aus Paragraphen.