Von wahrhaft atemberaubenden Küssen für Allergiker weiß ap zu berichten: Wer einen Partner liebt, der unter einer Erdnussallergie leidet, sollte sich nach dem Genuss einer Nuss mit Zärtlichkeiten in Geduld fas­sen. Denn bereits winzigste Spuren des  Allergens können nach dem Austausch oraler Zärtlichkeiten beim betroffenen Partner heftigste Allergie-Attacken auslösen, so die New Yorker Allergologin Jennifer Maloney auf der Jahrestagung der US-Allergologen in Miami Beach. Solche Spuren können sich noch nach einer Stunde im Speichel befinden. Das Verzwickte daran: Sie lassen sich weder durch Zähneputzen, Kaugummis oder Mundspülung entfernen. Erdnüsse zählen übrigens zu den „allergenen Zwölf“ – den zwölf wichtigsten Allergieauslösern unter unseren Lebensmitteln.

Tatsächlich sind extreme Fälle bekannt, bei denen bereits wenige Moleküle des Allergens pro Liter Luft Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock auslösen können. Immer wieder gerne wird der Fall eines Fischallergikers zitiert, die bereits auf Fischgeruch –  ausgelöst durch Allergen-Partikel im Kochwasserdampf – mit einem solchen Schock reagieren.

Eine Erleichterung bringt hier die neue Allergenkennzeichnung, die Seit dem 25 November 2005   europaweit gilt. Allergene Zutaen stehen seitdem immer auf dem Etikett. Für 90% der Lebensmittelallergiker wird dadurch die Auswahl leichter.  Die “Allergenen Zwölf” dürfen sich nicht mehr hinter oder Sammelbezeichnungen verstecken. Das Etikett muss informieren, wenn ein allergener Rohstoff verarbeitet wurde. Sie können jetzt zum Beispiel erkennen,  ob das Pflanzenöl in den Chips aus Erdnüssen stammt,ob die Gewürzmischung Sellerie enthält oder ob das Lecithin in der Schokolade aus Ei oder Soja hergestellt wurde,

Vorsicht ist allerdings tatsächlich nach wie vor bei allergenen Küssen geboten – sie unterliegen noch immer keinerlei Kennzeichnungspflicht.