Jetzt hat auch der Vegetarierbund (VEBU) die Lügenpresse entdeckt: Der VEBU regt sich heute in einer Pressemeldung über vermehrte Berichte in den Medien auf, die „vor einer veganen Ernährung bei Kindern warnen.” VEBU-Geschäftsführer Sebastian Joy (Foto) kommentiert: “Wir werden es nicht stehen lassen, dass es in der Medienberichterstattung so aussieht, als seien sehr viele Fälle von mangelernährten Kindern aufgrund veganer Ernährung bekannt. Die Medien greifen Einzelfälle auf, für die es keine wissenschaftlichen Belege gibt.“

„Wir werden es nicht stehen lassen …“. Das hört sich doch etwas anmaßend und aufgeblasen an. Sicher wird VEBU-Präside Joy schon morgen das Dekret unterschreiben, nachdem Kritik an veganer Ernährung in den Medien nicht mehr zulässig ist. Glauben jetzt eigentlich alle, dass man nur wie ein Trumpeltier auftreten muss, um seine Interessen durchzusetzen? Zur Verteidigung der veganen Ernährung bei Kindern führt Joy weiter an: „Renommierte Ernährungsinstitute bestätigen schon lange, dass eine vegane Ernährung auch bei Kindern sehr gut möglich ist, wenn die Lebensmittelauswahl, wie bei jeder Ernährungsform, vollwertig und abwechslungsreich ausfällt.“ Logisch – wenn nur das Wörtchen wenn nicht wäre. Ob und wie häufig dieses ‚wenn‘ als Bedingung in der Wirklichkeit der Familien, die ihre Kinder vegan ernähren, erfüllt wird, ist beileibe nicht wissenschaftlich gesichert. “Unsere Erfahrungen zeigen, dass vegan lebende Familien sehr gut über ihre Nährstoffversorgung informiert sind und wissen, welche pflanzlichen Nahrungsmittel ihnen die nötigen Vitamine und Mineralstoffe liefern”, versucht Joy dieses Argument zu entkräften. Doch hier macht er genau den Fehler, den er den kritischen Journalisten vorwirft: Er ersetzt Fakten durch Erfahrungen. Aber das ist nicht neu. Das macht heutzutage ja jeder. Und wenn man Glück hat, kommt man sogar gut durch damit durch.

Foto: VEBU Geschäftsführung Sebastian Joy, Fotograf Björn Fehl